Montag, 11. November 2013

11. November Ao. 1482

Stephan Mittags, Ritters des heiligen Grabes und Bürgers zu Halle Bittschreiben an den Rath daselbst, daß er auff seinen, zu denen gestiffteten drey geistlichen Lehen in Unser Lieben Frauen-Kirche, angeschafften Ornat Obsicht haben wolle.




Stephan Mittag war ein Bürger der Stadt Halle, der eine Wallfahrt nach Jerusalem unternommen hatte und dort Ritter des Heiligen Grabes geworden war. Zusammen mit seiner Ehefrau Margarethe hat er 1464 einen Altar St. Thomas & St. Barbara in der Marienkirche gestiftet, insgesamt 34 Gulden jährlichen Einkommens zur Bewirtschaftung gegeben und darüber hinaus ein kostbares Ornat (festliches Gewand) und Altarschmuck angeschafft.

Damit nach seinem Tode das Ornat, welches in einem Tabernakel (Schrank, in dem Hostien und andere heilige Geräte gelagert werden) verwahrt wurde, nicht abhanden kommt oder gestohlen werden kann, bestimmt Stephan Mittag, dass nur der älteste Priester der Kirche den Schlüssel zu dem Tabernakel haben darf und ihn allzeit mit sich zu führen hat. Er darf den Schlüssel nicht im Schloss stecken lassen und die beiden anderen Priester sollen keinen Zugang zu dem Schlüssel haben.
Offensichtlich ist zu seinen Lebzeiten schon eine seiner kostbaren Schenkungen abhanden gekommen. Das erklärt seine Sorge.
Nun bittet er den Rat der Stadt Halle, nach seinem Tode darüber zu wachen, dass seine Verfügungen eingehalten werden.

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