Des Convents des Closters zum Neuen Werck Uebergebung des Closters und dessen gantzen Einkommens, an den Ertzbischoff zu Magdeburg, Cardinal Albertum, bis auf Päbstliche Confirmation.
Das Kloster zum
Neuen Werk wurde von Erzbischof
Adelgotus im Jahre 1116 gestiftet
und mit Mönchen des Augustiner-Ordens
besetzt. Es wurde auf einem Felsen über der Saale zwischen der Stadt Halle und der Burg Giebichenstein erbaut, nachdem
Erzbischof Adelgotus bei abendlichem Ritt die Erscheinung einer glühenden Egge
an eben dieser Stelle hatte.
Im Laufe der Jahrhunderte gewann das Kloster großen Einfluss um Halle und gelangte durch Schenkungen und Käufe zu großem Reichtum. Seine Einkünfte sollen denen einer guten Grafschaft des Heiligen Römischen Reiches entsprochen haben.
Im Laufe der Jahrhunderte gewann das Kloster großen Einfluss um Halle und gelangte durch Schenkungen und Käufe zu großem Reichtum. Seine Einkünfte sollen denen einer guten Grafschaft des Heiligen Römischen Reiches entsprochen haben.
Viele der Augustinermönche verließen während der Reformation
das Kloster und wurden teilweise weltlich und begaben sich in den Ehestand.
Der letzte Propst des Klosters zum Neuen Werk, Simon Greyl, war
ein Günstling Kardinal Albrechts und übernahm sein Amt im Jahre 1523. Er war
aber nicht im Stande, das Kloster in guter Verfassung zu halten und überließ
daher im Jahre 1525 erst die 3 Pfarren zu Halle und das Erzdiakonat des
hallischen Kirchensprengels dem Erzbischof Kardinal Albrecht.
Am 28. April Ao. 1528 dann erfolgte die Übergabe des gesamten
Klosters samt all seiner Güter und Einkünfte an Kardinal Albrecht. Der Propst
und der gesamte Konvent stellten jedoch die Bedingung, dass sie mit Nahrung und
Kleidung versorgt werden sollten. Dies gestand Kardinal Albrecht auch gerne zu
und wollte den Mönchen die Hälfte ihrer bisherigen Güter zum Unterhalt geben
und sie in das schon verlassene Serviten-Kloster in der Galgstraße setzen.
Nachdem sie aber in dieses Kloster nicht ziehen wollten und
im Jahre 1529 viele der Mönche an der Pest gestorben waren, so dass nur noch 4
Mönche neben dem Propst übrig blieben, wurden sie 1530 in dem von Kardinal
Albrecht eingerichteten Neuen Stift aufgenommen. Die Güter und Einkünfte des
Klosters zum Neuen Werk wurden dem Neuen Stift mit Einwilligung des Papstes,
Kaisers und des Magdeburger Domkapitels zugeschlagen.
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