Montag, 26. Mai 2014

26. Mai Ao. 1311

Werner Edler Herr von Hadmersleben, Graff zu Frideberg verkaufft dem Closter zu S. Moritz zu Halle 7 Hufen Landes zu Uden mit aller Gerechtigkeit.



Das Kloster St. Moritz ist von Erzbischof Wichmann vermutlich im Jahre 1184 gegründet worden und wurde mit Chorherren des Augustiner-Ordens besetzt. Erzbischof Wichmann rekrutierte die Augustiner-Mönche zum großen Teil aus dem Kloster zum Neuen Werk. Die Pfarrkirche St. Moritz wurde im selben Jahr dem Kloster zugeschlagen.
Die Stiftung des Klosters geht auf einen Eintrag im Chronicon Montis Sereni (Chronik von Petersberg) zurück, der sich in einer volkstümlichen Legende erhalten und verbreitet hat.

Im Jahre 1519 wurde das Kloster von den Mönchen verlassen und 1520 an Kardinal Albrecht übergeben, um seine Güter zu der Neuen Stifts-Kirche (Domkirche) zu schlagen. Kardinal Albrecht wies den Dominikaner-Mönchen, die bisher im Kloster zum Heiligen Kreuz an der Neu-Mühle lebten, das ledige Gebäude des ehemaligen St. Moritz-Klosters als Wohnstätte zu.

Den Dominikanern hat es aber im Moritzkloster nicht gefallen, zumal die Moritzkirche eine Pfarrkirche der Pfänner war, die sich während der Reformation mehrheitlich zum evangelischen Glauben bekannten und die Mönche häufig verspotteten. Daher sprachen die Dominikaner bei Kardinal Albrecht vor und baten darum, wieder in ihren ursprünglichen Gebäuden leben zu dürfen, die nun ja zum Neuen Stift gehörten. Kardinal Albrecht gewährte ihnen diesen Wunsch im Jahre 1541, kurz bevor er Halle verließ. Damit war das Moritzkloster wieder bis auf das Hospitalgebäude unbewohnt.

In das zum Moritzkloster gehörende Gebäude des Hospitals St. Johannis zog im Jahre 1529 das Hospital St. Cyriaci, dessen Grund und Boden Kardinal Albrecht zur Errichtung seines Stadtpalastes nutzte. Doch auch das Hospital St. Cyriaci zog im Jahre 1570 wieder um und besetzte fortan die Gebäude des mittlerweile verlassenen Zisterzienser-Nonnen-Klosters St. Georg zu Glaucha. Damit war das Moritzkloster endgültig verwaist.

Doch in der Blütezeit des Klosters erhielt es viele Besitzungen durch Kauf oder Schenkung.
Hier übereignet nun Werner von Hadmersleben (Landkreis Börde, Sachsen-Anhalt) dem Kloster 7 Hufe Land in dem Dorf Uden für 21 Mark. Zu dem Verkauf hat er die Zustimmung seiner Söhne Otto und Werner eingeholt. Das Land wirft jährlich einen Zins in Höhe von 2 1/2 Mark und 1/2 Vierding (1 Vierding = 1/4 Mark; also 1/2 Vierding = 1/8 Mark) ab.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen