Donnerstag, 26. Juni 2014

26. Juni Ao. 1382

Derer Herren von Ileburg Vergleich mit dem Rath zu Halle wegen einer gehabten Fehde.



In meinen Einträgen habe ich mehrfach erwähnt, dass die Stadt Halle über lange Zeit hinweg versuchte, sich von der Herrschaft der Erzbischöfe zu lösen und den Status einer freien Reichsstadt zu erlangen. So wäre sie weitgehend unabhängig gewesen und nur dem obersten weltlichen Landesherrn verpflichtet. Außerdem hätte sie Sitz und Stimme auf Reichstagen gehabt. Dies wäre ein wichtiger Schritt hin zur Selbstverwaltung gewesen.

Aus diesem Beweggrund versagte die Stadt nach alter Gewohnheit einem neu gewählten Erzbischof immer dann die Huldigung und damit den Schwur zum Gehorsam, wenn er das Pallium als Zeichen seiner Würde noch nicht vorweisen konnte.

Das Pallium, ein Band, das wie eine Stola über dem Messgewand getragen wird, wird auch heute noch nur vom Papst als Amtsabzeichen an Erzbischöfe verliehen.

Das Versagen der Huldigung gegenüber dem Landesherrn bedeutete die Nichtanerkennung seiner Autorität und führte regelmäßig zu Streitigkeiten.

Einige Adlige der Nachbarschaft versuchten, sich solche Streitigkeiten zunutze zu machen und befehdeten die Stadt Halle. Obwohl im Dokument der Grund für die Fehde nicht erwähnt wird, liegt es nahe, dass die Herren von Ileburg (heute Eilenburg in Sachsen) einen solchen Umstand nutzten, um gegen Halle Krieg zu führen.

In dem vorliegenden Brief nun verpflichten sich die Herren von Ileburg, der Stadt Halle künftig nicht wieder Feind zu werden und ihr oder ihren Bürgern keinen Schaden mehr zuzufügen.

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