Samstag, 22. Februar 2014

22. Februar Ao. 1450

Ertzbischoff Friederichs zu Magdeburg Concession vor Levin Fenstermachern, den Spat im Ertzstiffte gegen gewisse Abgabe zu brechen.



Das Mineral Spat (wohl Flussspat oder Feldspat) kam in der Umgebung von Halle vorwiegend um Wettin, Löbejün und Beidersee vor. In großen Mengen jedoch konnte es in Köllme (heute Ortsteil von Zappendorf, Saalekreis) gefunden und abgebaut werden.

Spate sind gut spaltbare Mineralien, die vorwiegend als Hilfsstoffe und Flussmittel bei Verhüttungsprozessen (Metallurgie, Keramik, Glas) eingesetzt werden.

Erzbischof Friedrich erteilt dem Magdeburger Bürger Levin Fenstermacher die Erlaubnis, im gesamten Gebiet des Erzbistums Spat abzubauen. Die Lizenz gilt für 6 Jahre. Im ersten Jahr werden keine Abgaben gefordert. Danach wird vom Ertrag jeder 10. Zentner als Abgabe fällig. Das Erzstift stellt die Hälfte der Hilfsmittel, derer man zum Spatbrechen bedarf, zur Verfügung und erhält dafür die Hälfte des Gewinns aus Spat und Kalkstein. Von Levin Fenstermacher wird sorgfältige Rechenschaftslegung erwartet.
Der Zehent ist von der Fördermenge zu ermitteln, also vor Berechnung des Gewinns.
Das Erzstift stellt einen Knecht zur Verfügung (wohl eher zur Kontrolle) und Levin Fenstermacher muss ihn entlohnen. Jedoch gibt das Erzstift die Hälfte des Lohns dazu, wenn der Knecht auch Arbeiten verrichtet.


Leider finden sich in den Aufzeichnungen recht wenige Informationen zur Gewinnung und Verwendung von Spat, insbesondere in der Zeit um 1450. Wisst Ihr da vielleicht mehr? Dann freue ich mich auf Eure Kommentare.

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