Dienstag, 4. März 2014

04. März Ao. 1225

Alberti Ertzbischoffs zu Magdeburg Vergleich zwischen dem Closter zum Neuenwerck und der Stadt Halle, wegen einer Mühle und Weydicht (in den Pulver-Weyden), daß die Stadt dem Closter 200 Marck Silber geben, und dagegen die Mühle abgerissen, und der Platz samt dem Weydicht der Stadt abgetreten werden solle.



Schon im Jahre 1172 hatte Erzbischof Wichmann dem Kloster zum Neuen Werk den Platz geschenkt, den wir heute als Pulverweiden bezeichnen, damit dort eine Mühle angelegt werden konnte.
Das Kloster errichtete dort auch eine Kornmühle, geriet aber mit der Stadt Halle in Streit, weil die Mühle der Stadt das notwendige Wasser entzog.

Deshalb richtet Erzbischof Albrecht II. einen Vergleich zwischen der Stadt und dem Kloster auf, indem man sich auf den Verkauf des Geländes an die Stadt für 200 Mark Silber einigt. Der Erzbischof entschied über den Abriss der Mühle.

Der Stadt Halle verblieb der Platz in den Pulverweiden eigentümlich. Sie wurde jedoch verpflichtet, den Mühlendamm zu belassen und in baulich gutem Zustand zu erhalten.

Das Kloster zum Neuen Werk besaß zur damaligen Zeit noch andere Mühlen um und in Halle, so dass hier kein Verlust entstand. Und im Jahre 1236 kaufte sich das Kloster einen Platz bei St. Georg in Glaucha und errichtete dort eine neue Mühle, die allerdings wegen ähnlicher Streitigkeiten auch bald wieder abgerissen und letztlich durch die Neumühle am Mühlgraben ersetzt wurde.

Zurück zu den Pulverweiden:
Später dann im 16. Jh. wurde auf diesem städtischen Besitz eine Pulvermühle erbaut, die im Jahre 1545 an Benedict Leumann verpachtet wurde. Der Pachtzins betrug jährlich 2 Zentner Pulver.
Da die Pulvermühle des Öfteren in die Luft geflogen ist, wurde sie später verkauft. Der neue Besitzer setzte im Jahre 1692 noch eine Papiermühle daneben, die allerdings auch keinen langen Bestand hatte.

Nun wissen wir wenigstens auch, weshalb die Pulverweiden Pulverweiden heißen. :-)

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