Samstag, 12. Oktober 2013

12. October Ao. 1470

Kayser Friedrichs Commission, Hertzog Otten von Braunschweig ertheilet, daß er die Hertzoge von Sachsen und die Stadt Halle wegen des Neu Jahr Marckts betagen, verhören und entscheiden solle.




Seit uralten Zeiten hatte die Stadt Halle im Jahr zwei Märkte abgehalten, um Salz zu verkaufen und andere Waren dafür einzutauschen. Der eine Jahrmarkt begann am Neujahrstag und der andere am Tage Mariä Geburt (8. September). Beide Jahrmärkte wurden jeweils 8 Tage gehalten.

Nachdem Halle jedoch im Jahre 1412 den vom Erzbischof eingesetzten Salzgrafen Hedersleben der Falschmünzerei angeklagt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt hatte (siehe Eintrag vom 02. Oktober), folgten Kriege und Unruhen gegen die Stadt. Deshalb wandten sich viele reiche Kaufleute von Halle ab und verkauften ihre Waren lieber in Leipzig. So entstand auch in Leipzig eine Markttradition.
Diese konkurrierenden Märkte führten zu großen Streitigkeiten.

Die Stadt Halle ließ sich 1464 von Kaiser Friedrich III. das Privileg des Neujahrsmarktes bestätigen. Leipzig erwirkte im Jahre 1466 ein gleiches Privileg und klagte wenig später gegen den Neujahrsmarkt zu Halle.
Nachdem Kaiser Friedrich III. am 25. Mai 1469 ein zweites Privileg für den Neujahrsmarkt in Halle ausgestellt hatte und im August 1469 Leipzig aufgefordert wurde, seinen Neujahrsmarkt einzustellen, wurde Kurfürst Friedrich zu Brandenburg im Juni 1470 mit der Untersuchung des Falles beauftragt. Dieser jedoch kümmerte sich nicht um die Angelegenheit. Ob er wirklich aufgrund einer Krankheit verhindert war oder sich einfach nicht einmischen wollte, bleibt im Dunkeln.
Deshalb beauftragt Kaiser Friedrich III. nun Herzog Otto von Braunschweig mit Prüfung und Vergleich.

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