Freitag, 25. Oktober 2013

25. October Ao. 1184

Pabst Lucii III. Confirmation über Seeburg, Jüterbock und Sommerschenburg, so Ertzbischof Wichmann dem Ertzstifft Magdburg acquiriret und geschencket.




Heinrich der Löwe (um 1130 - 1195), Herzog von Sachsen und Bayern aus dem Geschlecht der Welfen, hatte sich ob seiner Machtfülle und seines Hochmutes etliche Feinde gemacht. Noch dazu versuchte er seine Macht durch Eroberungen in sächsischen Landen zu vermehren. Im Zuge dieser kriegerischen Auseinandersetzungen bildete sich gegen ihn eine fürstliche Opposition, an deren Spitze Erzbischof Wichmann von Magdeburg stand.
Der Konflikt zwischen Heinrich dem Löwen und der gegen ihn verschworenen Fürsten führte zum sächsischen Krieg in den Jahren 1166 bis 1170.
Einer der wenigen Verbündeten Heinrichs des Löwen war Graf Burchard zur Lippe, der die Festung Haldensleben besaß. Erzbischof Wichmann belagerte im Jahre 1168 eben diese Festung, musste aber unter großen Verlusten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Erst das Einschreiten Kaiser Friedrich Barbarossas beendete den Krieg im Jahre 1170.

Nach dem Friedensschluss näherten sich Heinrich der Löwe und Erzbischof Wichmann einander an und wurden sogar Freunde.

Sieben Jahre später, 1177, überwarf sich Heinrich der Löwe mit seinem Vetter, Kaiser Friedrich Barbarossa. Barbarossa hatte Heinrich um Gefolgschaft im Kampf gegen die lombardischen Städte ersucht und Heinrich hatte abgelehnt. Dies galt als Ehrverletzung des Reiches und wurde schwer geahndet.
Heinrich der Löwe wurde 1180 in die Acht geschlagen und ging all seiner Lehen und Herzogtümer verlustig. Er musste ins Exil nach Südengland gehen.

Die anderen Fürsten versuchten nun, sich die ehemaligen Besitzungen Heinrichs unter den Nagel zu reißen. Erzbischof Wichmann war hier keine Ausnahme. Er belagerte erneut die Festung Haldensleben und errang sie endlich 1181 durch eine List: er hatte die Ohra anstauen lassen und dadurch die Übergabe des Ortes erzwungen. Haldensleben gehörte fortan zum Erzstift Magdeburg.

In den Wirren dieser Kämpfe war im Jahre 1178 Graf Albert von Sommerschenburg ohne männlichen Erben verstorben und Erzbischof Wichmann kaufte die Grafschaft und schlug sie dem Erzstift Magdeburg hinzu.
Ebenfalls brachte Erzbischof Wichmann Jüterbog an das Erzstift und schenkte diesem das Schloss Seeburg mit seinen Erbgütern.

Über diese Schenkungen ließ sich Wichmann eine Bestätigung von Papst Lucius III. ausstellen, um eventuellen Rückforderungen vorzubeugen.

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