Ertzbischoffs Joachim Friedrichs zu Magdeburg Conceßion des S. Georgen Closters zu Glauche an den Rath zu Halle, zu Anlegung des Hospitals.
Das
Hospital St. Cyriaci wurde im Jahre
1341 an der Stelle errichtet, wo heute die
Neue Residenz zu finden ist. Ursprünglich hieß es das Neue Hospital und wurde erst später nach dem Schutzheiligen der Hospitalkapelle benannt. Es war das vierte Hospital der Stadt, neben den Hospitälern
St. Antonius (Sondersiechenhaus in den Bockshörnern),
St. Johannis (Moritzkloster) und
St. Cunegund (Komturei des Deutschen Ritterordens, Salinehalbinsel).
Das Hospital gehörte zur Armenversorgung der
Stadt Halle und wurde vom Rat und der gesamten Bürgerschaft gestiftet.
Im Jahre
1529 wurde das Hospital St. Cyriaci in das mittlerweile verlassene Johannis-Hospital im
Moritzkloster verlegt, weil
Kardinal Albrecht den Bauplatz für seinen Stadtpalast (heute Neue Residenz) brauchte.
Am
28. Juli Ao. 1529 bestätigt der Rat der Stadt Halle, dass er auf einstimmigen Beschluss das ganze Areal, auf dem das Hospital St. Cyriaci steht, bis hinunter zum
Klaustor an Kardinal Albrecht übergibt. Die Stadt wird auf eigene Kosten sämtliche Gebäude des Hospitals niederbrechen, alle Materialien wegschaffen und das Hospital an der
Stadtmauer bei dem St. Moritz Kirchhof neu einrichten. Dort werden alle notwendigen Gebäude wieder errichtet. Jedoch sollen die Prediger-Mönche, die seit
1520 ebenfalls im Moritzkloster leben, am Ein- und Ausgang in ihr Kloster und ihre Kirche nicht gehindert werden.
Das Hospital findet in der Umgebung des Moritzklosters jedoch nicht den notwendigen Platz, um dem Gebot der Selbstversorgung gerecht werden zu können. Insbesondere war der Ort nicht zu Ackerbau und Viehzucht geeignet.
Deshalb bat der Rat der Stadt den
Administrator Joachim Friedrich (die Erzbischöfe wurden in der Zeit der Reformation auch Administratoren genannt), das Hospital in die Gebäude des mittlerweile verlassenen
Zisterzienser-Nonnen-Klosters St. Georg zu Glaucha verlegen zu dürfen. Am
01. Oktober Ao. 1570 gibt Administrator Joachim Friedrich seine Erlaubnis.
Im Dokument finden sich weitere Anweisungen:
Die Äcker des Klosters sollten die Stadtschule im ehemaligen
Barfüßer-Kloster (heute Universitätsring) unterstützen und die 500 Reichsthaler erwirtschaften, die zur Unterhaltung der Schule jährlich benötigt wurden.
Weiterhin wurden die Erbzinsen des Klosters zur Stiftschreiberei, die Thalgüter zur Fürstlichen Kämmerei und die Einkünfte aus den Weinbergen, Holzungen und Wiesen zum
Amt Giebichenstein geschlagen.
Bereits zu Beginn des Jahres
1571 wurde mit dem Bau der neuen Hospitalgebäude begonnen. Einige Gebäude wurden als Wohnungen hergerichtet und Kammern für die Insassen gebaut. Auch Scheunen durften nicht fehlen. Darüber hinaus wurden ein Teich und ein Hopfgarten angelegt.
Die armen Leute aus dem bisherigen Johannis-Hospital des Moritzklosters zogen am
27. September Ao. 1576 in das Hospital St. Cyriaci in St. Georgen um.
Im Jahr darauf kaufte der Rat der Stadt noch 2 Gehöfte zu dem Hospital hinzu, weil nunmehr auch der Platz des ehemaligen Klosters allein nicht mehr ausreichte.
Für etwa 25 Jahre sollte dieser Platz genügen. Eine große steinerne Scheune wurde im Jahre
1601 errichtet. Das war auch das Jahr, in dem in
Philipp Schmids Garten in
Oberglaucha eine Quelle entdeckt und eingefasst wurde. Wir kennen sie noch heute als
Gesundbrunnen. Von der Quelle aus wurde das heilkräftige Wasser in Röhren bis in den Hof des Hospitals geleitet und dort für das Vieh und die Haushaltung verwandt.
Neue Käufe erfolgten im Jahre
1602. Hier erwarb der Rat der Stadt Halle noch ein Haus, einen Hof und einen Garten hinter dem ehemaligen Kloster und schlug auch diese Besitzungen dem Hospital St. Cyriaci zu.
Letztlich wurde im Jahre
1614 mit Bewilligung des
Administrators Christian Wilhelm noch ein zusätzliches Gebäude errichtet.