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Mittwoch, 1. Oktober 2014

01. October Ao. 1570

Ertzbischoffs Joachim Friedrichs zu Magdeburg Conceßion des S. Georgen Closters zu Glauche an den Rath zu Halle, zu Anlegung des Hospitals.



Das Hospital St. Cyriaci wurde im Jahre 1341 an der Stelle errichtet, wo heute die Neue Residenz zu finden ist. Ursprünglich hieß es das Neue Hospital und wurde erst später nach dem Schutzheiligen der Hospitalkapelle benannt. Es war das vierte Hospital der Stadt, neben den Hospitälern St. Antonius (Sondersiechenhaus in den Bockshörnern), St. Johannis (Moritzkloster) und St. Cunegund (Komturei des Deutschen Ritterordens, Salinehalbinsel).

Das Hospital gehörte zur Armenversorgung der Stadt Halle und wurde vom Rat und der gesamten Bürgerschaft gestiftet.

Im Jahre 1529 wurde das Hospital St. Cyriaci in das mittlerweile verlassene Johannis-Hospital im Moritzkloster verlegt, weil Kardinal Albrecht den Bauplatz für seinen Stadtpalast (heute Neue Residenz) brauchte.

Am 28. Juli Ao. 1529 bestätigt der Rat der Stadt Halle, dass er auf einstimmigen Beschluss das ganze Areal, auf dem das Hospital St. Cyriaci steht, bis hinunter zum Klaustor an Kardinal Albrecht übergibt. Die Stadt wird auf eigene Kosten sämtliche Gebäude des Hospitals niederbrechen, alle Materialien wegschaffen und das Hospital an der Stadtmauer bei dem St. Moritz Kirchhof neu einrichten. Dort werden alle notwendigen Gebäude wieder errichtet. Jedoch sollen die Prediger-Mönche, die seit 1520 ebenfalls im Moritzkloster leben, am Ein- und Ausgang in ihr Kloster und ihre Kirche nicht gehindert werden.

Das Hospital findet in der Umgebung des Moritzklosters jedoch nicht den notwendigen Platz, um dem Gebot der Selbstversorgung gerecht werden zu können. Insbesondere  war der Ort nicht zu Ackerbau und Viehzucht geeignet.
Deshalb bat der Rat der Stadt den Administrator Joachim Friedrich (die Erzbischöfe wurden in der Zeit der Reformation auch Administratoren genannt), das Hospital in die Gebäude des mittlerweile verlassenen Zisterzienser-Nonnen-Klosters St. Georg zu Glaucha verlegen zu dürfen. Am 01. Oktober Ao. 1570 gibt Administrator Joachim Friedrich seine Erlaubnis.

Im Dokument finden sich weitere Anweisungen:
Die Äcker des Klosters sollten die Stadtschule im ehemaligen Barfüßer-Kloster (heute Universitätsring) unterstützen und die 500 Reichsthaler erwirtschaften, die zur Unterhaltung der Schule jährlich benötigt wurden.
Weiterhin wurden die Erbzinsen des Klosters zur Stiftschreiberei, die Thalgüter zur Fürstlichen Kämmerei und die Einkünfte aus den Weinbergen, Holzungen und Wiesen zum Amt Giebichenstein geschlagen.

Bereits zu Beginn des Jahres 1571 wurde mit dem Bau der neuen Hospitalgebäude begonnen. Einige Gebäude wurden als Wohnungen hergerichtet und Kammern für die Insassen gebaut. Auch Scheunen durften nicht fehlen. Darüber hinaus wurden ein Teich und ein Hopfgarten angelegt.

Die armen Leute aus dem bisherigen Johannis-Hospital des Moritzklosters zogen am 27. September Ao. 1576 in das Hospital St. Cyriaci in St. Georgen um.

Im Jahr darauf kaufte der Rat der Stadt noch 2 Gehöfte zu dem Hospital hinzu, weil nunmehr auch der Platz des ehemaligen Klosters allein nicht mehr ausreichte.

Für etwa 25 Jahre sollte dieser Platz genügen. Eine große steinerne Scheune wurde im Jahre 1601 errichtet. Das war auch das Jahr, in dem in Philipp Schmids Garten in Oberglaucha eine Quelle entdeckt und eingefasst wurde. Wir kennen sie noch heute als Gesundbrunnen. Von der Quelle aus wurde das heilkräftige Wasser in Röhren bis in den Hof des Hospitals geleitet und dort für das Vieh und die Haushaltung verwandt.

Neue Käufe erfolgten im Jahre 1602. Hier erwarb der Rat der Stadt Halle noch ein Haus, einen Hof und einen Garten hinter dem ehemaligen Kloster und schlug auch diese Besitzungen dem Hospital St. Cyriaci zu.

Letztlich wurde im Jahre 1614 mit Bewilligung des Administrators Christian Wilhelm noch ein zusätzliches Gebäude errichtet.

Montag, 28. Juli 2014

28. July Ao. 1529

Des Raths zu Halle Verpflichtung, daß das Hospital am Neuen Stifft soll abgebrochen und an die Moritzkirche wieder erbauet werden. 



Das Hospital St. Cyriaci wurde im Jahre 1341 an der Stelle errichtet, wo heute die Neue Residenz zu finden ist. Ursprünglich hieß es das Neue Hospital und wurde erst später nach dem Schutzheiligen der Hospitalkapelle benannt. Es war das vierte Hospital der Stadt, neben den Hospitälern St. Antonius (Sondersiechenhaus in den Bockshörnern), St. Johannis (Moritzkloster) und St. Cunegund (Komturei des Deutschen Ritterordens, Salinehalbinsel).

Das Hospital gehörte zur Armenversorgung der Stadt Halle und wurde vom Rat und der gesamten Bürgerschaft gestiftet.

Im Jahre 1529 wurde das Hospital St. Cyriaci in das mittlerweile verlassene Johannis-Hospital im Moritzkloster verlegt, weil Kardinal Albrecht den Bauplatz für seinen Stadtpalast (heute Neue Residenz) brauchte.

Am 28. Juli Ao. 1529 bestätigt der Rat der Stadt Halle, dass er auf einstimmigen Beschluss das ganze Areal, auf dem das Hospital St. Cyriaci steht, bis hinunter zum Klaustor an Kardinal Albrecht übergibt. Die Stadt wird auf eigene Kosten sämtliche Gebäude des Hospitals niederbrechen, alle Materialien wegschaffen und das Hospital an der Stadtmauer bei dem St. Moritz Kirchhof neu einrichten. Dort werden alle notwendigen Gebäude wieder errichtet. Jedoch sollen die Prediger-Mönche, die seit 1520 im Moritzkloster leben, am Ein- und Ausgang in ihr Kloster und ihre Kirche nicht gehindert werden.

Kardinal Albrecht hatte nicht nur wegen des Bauplatzes für seinen Stadtpalast auf den Abriss gedrungen, sondern auch wegen des "bösen Geruchs", der zum Neuen Stift und zur Domkirche herüberzog.

Der Rat der Stadt bedankt sich mit dieser Verpflichtung außerdem für Kardinal Albrechts Großzügigkeit, die Neumühle an die Stadt übergeben zu haben.

Damit Kardinal Albrecht in seinem künftigen Stadtpalast nicht von unberufenen Blicken belästigt wird, verspricht der Rat der Stadt weiter, die Fenster im Klaustor zu vermauern, die auf den Bauplatz gehen. Letztlich ließ der Kardinal seine Residenz so dicht an das Klaustor bauen, dass diese Maßnahme nicht notwendig gewesen wäre.

Zusätzlich verpflichtet sich der Rat der Stadt in diesem Dokument, auf dem Martinsberg einen Begräbnisplatz einzurichten, auf dem alle Bürger und Einwohner der Stadt bestattet werden sollen.
In dieser Zeit begann man in Deutschland allgemein, die Toten außerhalb der Stadtmauern zu begraben. Bisher hatten Bestattungen auf den Kirchhöfen rund um die Kirchen der Städte stattgefunden und nur Massengräber in Pestzeiten wurden vor die Stadttore gelegt. Doch nun änderte sich dies und Kardinal Albrecht hatte auch für Halle die Anweisung gegeben, einen zentralen Friedhof außerhalb der Stadtgrenzen anzulegen.
Diesen Begräbnisplatz auf dem Martinsberg kennen wir noch heute als Stadtgottesacker. Die Stadt umgab das Areal mit einer Mauer, die dann ab 1557 nach Entwürfen von Nickel Hoffmann mit Schwibbögen und Grüften ausgestattet wurde.

In dem Dokument wird weiterhin erwähnt, dass die Einwohner aufgefordert werden sollen, die Schweinemast und Ställe an Orte außerhalb der Stadt zu verlegen, damit die Lärm- und Geruchbelästigung abgestellt wird.

Dienstag, 27. Mai 2014

27. Mai Ao. 1535

Des Päbstlichen Legatens in Teutschland, Cardinal Laurentii Campegii, Stifftungs-Brieff der Universität Halle.



Der Stiftungsbrief bezieht sich auf die Universität, die Kardinal Albrecht bereits seit seiner Ernennung zum Kardinal im Jahre 1518 zu errichten plante. Um diesem Unternehmen die Einnahmen zu sichern, zog er schon 1520 die Güter des Klosters St. Moritz ein, später auch die des Klosters zum Neuen Werk.
Die notwendigen Räumlichkeiten wurden der geplanten Universität mit dem Abriss des Hospitals St. Cyriaci gleich neben dem Klaustor und dem Aufbau des Neuen Gebäudes (heute Neue Residenz) eben dort geschaffen.
Das Hospital St. Cyriaci wurde auf den Moritz-Kirchhof in die Räume des ehemaligen Hospitals St. Johannis versetzt.

Kardinal Albrecht wollte seine Universität als katholische Hochschule verstanden wissen, die der evangelischen Universität zu Wittenberg ein Gegengewicht böte. Die hallesche Universität konnte sich jedoch nicht gegen die Reformation behaupten und ging mit Kardinal Albrechts Rückzug nach Mainz im Jahre 1541 wieder ein.

Samstag, 17. Mai 2014

17. Mai Ao. 1231

Ertzbischoffs Alberti zu Magdeburg Mandat an alle Geistlichen seiner Diöces, wegen des von ihm gestiffteten Cistercienser-Nonnen-Closters zu Halle, demselben mit Allmosen zu Hülffe zu kommen, und ihre Gemeinen darzu zu vermahnen, mit 30 Tage Ablaß vor die Wohlthäter.



Erzbischof Wichmann (1152 - 1192 im Amt) stiftete schon im Jahre 1170 das Kloster Zinna und besetzte es mit Mönchen des Zisterzienser-Ordens.

Weil viele Zisterzienser vor ihrem Eintritt in ein Kloster verheiratet waren und mit Einwilligung ihrer Ehefrauen ins Kloster gingen, wurden für diese verlassenen Ehefrauen eigens Zisterzienser-Nonnen-Klöster geschaffen, um sie nicht anderen kirchlichen Orden zu überlassen.

So ist sicher einleuchtend, dass Erzbischof Wichmann auch ein Nonnenkloster dieses Ordens stiften wollte und als Tochter dem Kloster Zinna unterwarf. Er kam jedoch nicht mehr dazu, dieses Kloster ins Werk zu setzen und überließ dies seinem Nachfolger.
Erzbischof Albrecht II. (eigentlich Albrecht I. von Käfernburg) ertauschte im Jahre 1231 vom Kloster zum Neuen Werk die Pfarrkirche St. Georg zu Glaucha und kaufte das Rittergut Volrads von Glaucha. Dort ließ er dann das Zisterzienser-Kloster Marienkammer erbauen.

Das Kloster existierte bis 1570, als es im Zuge der Reformation an den Rat der Stadt Halle übergeben und das Hospital St. Cyriaci dorthin verlegt wurde.

Erzbischof Albrecht II. fordert nun, noch vor der Gründung des Klosters, alle Geistlichen seines Erzbistums auf, seine Klosterstiftung mit Spenden zu unterstützen und auch in ihren Gemeinden um Spenden zu werben. Dafür gewährt er jedem Wohltäter 30 Tage Ablass.

Montag, 14. April 2014

14. April Ao. 1363

Thyle und Lüdecke Bornmeisters samt ihrer Schwester Berthen Schenckung 8 Pfannen Teutsch und zweyer Saltzkothe an das Neue Hospital.



Das Hospital St. Cyriaci wurde im Jahre 1341 an der Stelle errichtet, wo heute die Neue Residenz zu finden ist. Ursprünglich hieß es das Neue Hospital und wurde erst später nach dem Schutzheiligen der Hospitalkapelle benannt. Es war das vierte Hospital der Stadt, neben den Hospitälern St. Antonius (Sondersiechenhaus in den Bockshörnern), St. Johannis (Moritzkloster) und St. Cunegund (Komturei des Deutschen Ritterordens, Salinehalbinsel).

Das Hospital gehörte zur Armenversorgung der Stadt Halle und wurde vom Rat und der gesamten Bürgerschaft gestiftet.
Im Jahre 1529 wurde das Hospital St. Cyriaci in das mittlerweile verlassene Johannis-Hospital im Moritzkloster verlegt, weil Kardinal Albrecht den Bauplatz für seinen Stadtpalast (heute Neue Residenz) brauchte.
Weil aber der Ort im Moritzkloster den Ansprüchen des Hospitals nicht genügte, verlegte man es wiederum, diesmal im Jahre 1576 in das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster St. Georg.

Dem Hospital sind im Laufe der Zeit reichliche Spenden und Güter gestiftet worden, damit die Versorgung der Kranken und Armen abgesichert war. Zusätzlich "erkaufte" man sich mit solchen Spenden ein Stückchen Seelenheil.

Der Bornmeister Thiele, sein Bruder Lüdecke und seine Schwester Bertha geben also 8 Pfannen aus dem Deutschen Brunnen an das Hospital und die Salzkothe Ziemer und Hindin.
Sollte Thieles Ehefrau ihren Gatten überleben, dann hat sie Anspruch auf 3 der 8 Pfannen aus dem Deutschen Brunnen als Witwenversorgung.

Samstag, 15. Februar 2014

15. Februar Ao. 1501

Vertrag E.E. Raths zu Halle und der Prediger Mönche zu St. Paul, wegen einiger Fenster und Pforten an ihrem Closter neben der Neumühle.



Das Dominikaner-Kloster St. Paul hatte seine Gebäude direkt am Mühlgraben stehen. Die Stadt Halle war zuständig für die Stadtmauer und die Neumühle, die sich seit 1283 im Besitz des Klosters zum Neuen Werk befand, wurde ebenfalls von der Stadt genutzt.
Aus diesen Umständen ergab sich Streit. Dieser Streit wird nun von Adolf zu Anhalt, Domprobst zu Magdeburg, folgendermaßen verglichen:

  • Das Kloster darf die Mauer, Türme, den Stall und den Brunnen beim Hospital nutzen.
  • Die Stadt umgibt die Pforte am Kornhaus an die Saale (Mühlgraben) mit einer Mauer, die sich eine Elle in den Fluss erstrecken soll. Die Mauer soll drei Löcher erhalten, damit das Kloster das Wasser aus dem Brauhaus ableiten kann und seine Fischkästen warten kann. Aber die Mauer muss auch so gebaut werden, dass den Fenstern der Klostergebäude immer noch Licht bleibt. Dazu werden Schießlöcher in der Mauer angebracht.
  • Über der Pforte wird eine Wölbung angebracht und alle Bauten des Klosters direkt am Mühlgraben müssen so errichtet werden, dass niemand über die Mauern hinweg die Stadt verlassen kann.
  • Die Klosterbrüder haben ihre Fischkästen und die Wasserein- und Ausläufe in den Mühlgraben abzudecken.
  • Dem Kloster wird erlaubt, eine kleine Pforte zu seinem Gebrauch zu behalten. Aber nach Benutzung muss die Pforte jedesmal abgeschlossen werden. Der Rat der Stadt hat jemanden in der Nähe zu benennen, der die Schlüssel verwahrt und bei Bedarf den Klosterbrüdern ohne Weigerung auf- und zuschließt.
  • Der Rat der Stadt behält den Werder und den Wall zwischen dem Kloster und dem Mühlgraben. Die Fenster des Klosters zum Mühlgraben hin sollen mit Eisenstangen gesichert werden, aber so, dass dem Kloster Luft und Licht erhalten bleiben. Die Stangen sollen so angebracht werden, dass man den Kopf noch aus den Fenstern stecken kann, jedoch nicht mit dem ganzen Körper durchkommt. Für diese Arbeiten ist die Stadt zuständig.
  • Das Kloster darf keine neuen Pforten, Ein- und Ausgänge in die Mauer zum Mühlgraben hin bauen.
  • Den Stall zwischen dem Hospital und Erhard von Neustadts Haus darf das Kloster weiter nutzen, jedoch muss der Stall mit Ziegeln gedeckt und gegen Feuer geschützt werden.
  • Das Kloster hat der Stadt den Zugang zur Stadtmauer zu gewähren, aber den Gang dorthin gewöhnlich geschlossen zu halten.

Mittwoch, 12. Februar 2014

12. Februar Ao. 1512

Benedicti, Abts des Closters Zinna Charta Visitationis dem Jungfrauen-Closter Marien-Cammer zu S. Georg zu Glauche ertheilet.



Erzbischof Wichmann (1152 - 1192 im Amt) stiftete schon im Jahre 1170 das Kloster Zinna und besetzte es mit Mönchen des Zisterzienser-Ordens.

Weil viele Zisterzienser vor ihrem Eintritt in ein Kloster verheiratet waren und mit Einwilligung ihrer Ehefrauen ins Kloster gingen, wurden für diese verlassenen Ehefrauen eigens Zisterzienser-Nonnen-Klöster geschaffen, um sie nicht anderen kirchlichen Orden zu überlassen.

So ist sicher einleuchtend, dass Erzbischof Wichmann auch ein Nonnenkloster dieses Ordens stiften wollte und als Tochter dem Kloster Zinna unterwarf. Er kam jedoch nicht mehr dazu, dieses Kloster ins Werk zu setzen und überließ dies seinem Nachfolger.
Erzbischof Albrecht II. (eigentlich Albrecht I. von Käfernburg) ertauschte im Jahre 1231 vom Kloster zum Neuen Werk die Pfarrkirche St. Georg zu Glaucha und kaufte das Rittergut Volrads von Glaucha. Dort ließ er dann das Zisterzienser-Kloster Marienkammer erbauen.

Das Kloster existierte bis 1570, als es im Zuge der Reformation an den Rat der Stadt Halle übergeben und das Hospital St. Cyriaci dorthin verlegt wurde.

Weil das Kloster Marienkammer zum Kloster Zinna gehörte, hielten sich die Äbte des Klosters Zinna zu Besuchen und Kontrollen in Glaucha auf.
Das vorliegende Dokument ist der Besuchsbericht des Abtes Benedict.

Freitag, 17. Januar 2014

17. Januar Ao. 1471

Ertzbischoff Johannis zu Magdeburg Confirmation des Geistl. Beneficii, so Johann und Heyno Brachstedt, zum Altar im Neuen Hospital am Nicolaus-Thore gestifftet.



Das Neue Hospital, später Hospital St. Cyriaci genannt, wurde im Jahre 1341 vom Rat der Stadt Halle und der ganzen Bürgerschaft gestiftet und auf dem Platz errichtet, auf dem heute die Neue Residenz steht.

Kardinal Albrecht schloss mit der Stadt im Jahre 1529 einen Vertrag, in dem er die Neumühle an die Stadt übergab unter der Bedingung, man möge das Hospital St. Cyriaci abbrechen und neu im Johannis-Hospital des Moritzklosters einrichten. Den Grund und Boden aber beanspruchte Kardinal Albrecht für sich selbst zur Errichtung seines Neuen Gebäudes als Stadtpalast und Hochschule - heute Neue Residenz genannt.

So zog das Hospital St. Cyriaci also in das Moritzkloster. Man fand dort allerdings nicht die optimalen Bedingungen vor und deshalb gab der Magistrat der Stadt Halle im Jahre 1570 seine Einwilligung zum Umzug des Hospitals in das mittlerweile verlassene Zisterzienser-Nonnen-Kloster St. Georg zu Glaucha.

Der Heilige Cyriacus gilt als einer der 14 Nothelfer. Die historische Person soll sich vorwiegend um alte Menschen, Kinder und Kranke gekümmert haben, wodurch sich die Benennung des Hospitals erklärt.

Die Kapelle auf dem Gelände des ursprünglichen Hospitals St. Cyriaci ist im Jahre 1381 geweiht worden und hat in der Folgezeit einige Stiftungen erhalten.
Zu dem Altar in der Kapelle St. Cyriaci haben Johann und Heino Brachstedt Geld gestiftet. Erzbischof Johannes bestätigt diese Stiftung.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Scrapbook - 10.10.2013

Und ich habe auch noch etwas dazugelernt, als mir das Dokument über die Schenkung Hans von Waltheims an das Hospital St. Cyriaci in die Hände fiel.

Das Klaustor muss schon 1467 Klaustor geheißen haben.
Laut Johann Christoph von Dreyhaupt erhielt das Tor seinen Namen deshalb, weil die Kapelle St. Nicolai zwischen Großer und Kleiner Klausstraße im Jahre 1569 abgebrochen und ihre Steine zum Bau des Klaustores im Jahre 1575 verwendet worden sind.

Mir war klar, dass vor diesem 1575 erbauten Tor schon ein anderes existiert haben muss. Denn die heutige Mansfelder Straße ist ja schon aus den Tagen Karls des Großen als Heer- und Handelsstraße bekannt und dürfte demzufolge spätestens seit der Existenz der hallischen Stadtmauer (Bau etwa 1120 - 1180) ein Tor als Zugang zur Stadt gehabt haben.

Wenn das Tor aber schon vor 1575 Klaustor hieß, muss der Name auf die Bezeichnung des Stadtviertels Nicolai-Viertel bzw. auf den Namen der dazugehörigen Vorstadt (Klausvorstadt) zurückzuführen sein. Das muss ich bei der 2. Auflage meines Buches "Rund um die Stadtmauer in Halle (Saale)" berücksichtigen.

10. October Ao. 1467

Hans von Waltheims Schenckung 8 Rheinischer Gülden wiederkäuflicher Zinsen an die Armen im Hospital zu Halle, zu Labnüß.




Hans von Waltheim, Bürger der Stadt Halle, hat der Stadt Halle 200 Rheinische Gulden zur Verwahrung gegeben und zu Ehren seines verstorbenen Bruders Ludwig von Waltheim bestimmt, dass 8 Rheinische Gulden jedes Jahr an die Armen und Kranken des Hospitals St. Cyriaci beim Klaustor zu Almosen gegeben werden.

Von diesem Geld sollen auch Pilger gespeist werden, die abends im Hospital um Herberge ersuchen. Sie sollen ein Brot, einen Käse und ein Nössel (etwa 1/2 Liter) Hallisch Bier bekommen.

Hans von Waltheim hat in dem Dokument exakte Angaben machen lassen, wem welche Speisen gereicht werden sollen, je nachdem, ob jemand krank im Hospital liegt oder als Pilger Obdach sucht, ob die Bedürftigen während der Fastenzeit und an welchem Fastentag erscheinen.
Auch andere Anweisungen zur Pflege der Kranken wurden erteilt.

Übrigens hatten sich die Ratsmänner der Stadt Halle in diesem Dokument für sich und alle ihre Nachkommen verpflichtet, diesen Anweisungen auch im Falle eines Wiederkaufs nachzukommen und dafür Sorge zu tragen, dass den Pilgern und Kranken die Almosen jährlich zukommen. - Gilt das also noch immer?

Dienstag, 1. Oktober 2013

01. October Ao. 1570

Ertzbischoffs Joachim Friedrichs zu Magdeburg Conceßion des S. Georgen Closters zu Glauche an den Rath zu Halle, zu Anlegung des Hospitals.




Wir befinden uns immer noch in der Zeit der Reformation. Die Zisterzienser-Nonnen hatten ihr Kloster St. Georgen zu Glaucha verlassen und Administrator Joachim Friedrich (die Erzbischöfe wurden während der Reformation auch Administratoren genannt) verlegt das Hospital St. Cyriaci in die Klostergebäude St. Georg.

Kardinal Albrecht hatte das Hospital vom Gelände der heutigen Neuen Residenz ins Moritzkloster verlegt, um sein Neues Gebäude (seinen Stadtpalast) bauen zu können. Nun wird dieses Hospital ins Kloster St. Georg verlegt.

Die armen Leute aus dem bisherigen Johannis-Hospital des Moritzklosters wurden am 27. September 1576 in das Hospital St. Cyriaci in St. Georgen eingewiesen.

Im Dokument finden sich weitere Anweisungen:

Die Äcker des Klosters sollten die Stadtschule im ehemaligen Barfüßer-Kloster (heute Universitätsring) unterstützen und die 500 Reichsthaler erwirtschaften, die zur Unterhaltung der Schule jährlich benötigt wurden.

Weiterhin wurden die Erbzinsen des Klosters zur Stiftschreiberei, die Thalgüter zur Fürstlichen Kämmerei und die Einkünfte aus den Weinbergen, Holzungen und Wiesen zum Amt Giebichenstein geschlagen.