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Montag, 9. Juni 2014

09. Juni Ao. 1235

Ertzbischoff Wilbrands zu Magdeburg Confirmation der Güter, so das Jungfrauen-Closter zu S. Georg zu Glauche erlanget.



Das Zisterzienser-Nonnen-Kloster Marienkammer ist schon von Erzbischof Wichmann (1152 - 1192 im Amt) geplant worden, jedoch erst Erzbischof Albertus II. hat das Kloster im Jahre 1231 gestiftet und auf dem Platz des Rittersitzes Volrad erbauen lassen. Die zugehörige Pfarrkirche St. Georg zu Glaucha hatte er vom Kloster zum Neuen Werk durch Tausch erhalten.

Das Nonnenkloster existierte bis 1570, als es im Zuge der Reformation an den Rat der Stadt Halle übergeben wurde und das Hospital St. Cyriaci dorthin verlegt wurde.

Dem Kloster wurden viele Güter verkauft oder geschenkt und Erzbischof Wilbrand bestätigte diesen Besitz.

Im vierten Jahr nach der Stiftung des Klosters handelte es sich um folgende Güter:
  • die Mühle zu Ammendorf, am 09. November Ao. 1220 von Otto von Ilenburg erkauft,
  • die Pfarrkirche St. Georg zu Glaucha, im Jahre 1231 vom Kloster zum Neuen Werk ertauscht,
  • den Wohnhof mit dem Turm an der Saale, im Jahre 1231 von Ritter Volrad von Glaucha erkauft,
  • 3 Hufen Landes in Quetz, am 25. Juli Ao. 1232 von Markgraf Heinrich zu Meißen erhalten,
  • die Mühlen zu Köllme und Vlatersleben an der Saltzke und 1 Hufe Landes, im Jahre 1234 von Arnold, dem Abt des Zisterzienser-Klosters Sittichenbach erkauft,
  • 1 Hufe Landes zu Glaucha, 4 Hufen Landes zu Bruckdorf, einen Hof beim Kloster und einen Platz an der Kapelle St. Martin zu Halle (Martinsberg, heute Stadtgottesacker), am 31. März Ao. 1235 von Erzbischof Burchard zugeteilt.

Samstag, 22. Februar 2014

22. Februar Ao. 1450

Ertzbischoff Friederichs zu Magdeburg Concession vor Levin Fenstermachern, den Spat im Ertzstiffte gegen gewisse Abgabe zu brechen.



Das Mineral Spat (wohl Flussspat oder Feldspat) kam in der Umgebung von Halle vorwiegend um Wettin, Löbejün und Beidersee vor. In großen Mengen jedoch konnte es in Köllme (heute Ortsteil von Zappendorf, Saalekreis) gefunden und abgebaut werden.

Spate sind gut spaltbare Mineralien, die vorwiegend als Hilfsstoffe und Flussmittel bei Verhüttungsprozessen (Metallurgie, Keramik, Glas) eingesetzt werden.

Erzbischof Friedrich erteilt dem Magdeburger Bürger Levin Fenstermacher die Erlaubnis, im gesamten Gebiet des Erzbistums Spat abzubauen. Die Lizenz gilt für 6 Jahre. Im ersten Jahr werden keine Abgaben gefordert. Danach wird vom Ertrag jeder 10. Zentner als Abgabe fällig. Das Erzstift stellt die Hälfte der Hilfsmittel, derer man zum Spatbrechen bedarf, zur Verfügung und erhält dafür die Hälfte des Gewinns aus Spat und Kalkstein. Von Levin Fenstermacher wird sorgfältige Rechenschaftslegung erwartet.
Der Zehent ist von der Fördermenge zu ermitteln, also vor Berechnung des Gewinns.
Das Erzstift stellt einen Knecht zur Verfügung (wohl eher zur Kontrolle) und Levin Fenstermacher muss ihn entlohnen. Jedoch gibt das Erzstift die Hälfte des Lohns dazu, wenn der Knecht auch Arbeiten verrichtet.


Leider finden sich in den Aufzeichnungen recht wenige Informationen zur Gewinnung und Verwendung von Spat, insbesondere in der Zeit um 1450. Wisst Ihr da vielleicht mehr? Dann freue ich mich auf Eure Kommentare.