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Donnerstag, 15. Mai 2014

15. Mai Ao. 1339

Des Provincials, Priors und Convents der Marien-Knechte zu Halle Vergleich mit dem Rathe zu Halle, darinn sie demselben die Closter-Stäte vor dem Galgthore abtreten, und sich verbinden, ausser der ihnen zum Neuen Closter-Bau in der Stadt vergönneten Hagedorns-Warte, keine Güter in der Stadt an sich zu bringen.



Im Jahre 1213 hatte sich in Florenz ein Grüppchen von Kaufleuten der Welt abgewandt und beschlossen, sich in den Dienst der Heiligen Jungfrau Maria zu stellen. Der Bischof von Florenz erlaubte ihnen, den Tag Mariae Geburt zu feiern.
Seitdem werden sie Servi Mariae, Marienknechte oder Serviten, genannt.

Der Orden wurde in Jahre 1254 von Papst Alexander IV. bestätigt und 1304 von Papst Benedictus XI. den Regeln der Augustiner unterworfen.

Ein Marienknecht namens Bruder Friedrich hatte sich unterhalb der Burg Giebichenstein in einer Klause im Fels an der Saale Richtung Trotha niedergelassen. Erzbischof Albrecht II. hat ihm dazu im Jahre 1216 die Erlaubnis erteilt und ihm eine halbe Hufe Landes zugesprochen. Eine Kapelle wurde der Heiligen Jungfrau Maria und St. Jacob geweiht.

Der Bruder Friedrich erhielt sehr bald Gesellschaft von anderen Marienknechten und im Jahre 1239 übereignete Erzbischof Wilbrand ihnen den Berg über der Klause - die heutigen Klausberge - und einige andere Ländereien.

Es gesellte sich im Jahre 1274 auch Ulrich von Ammendorf zu den Klaus-Brüdern und brachte sein desolates Augustiner-Kloster zu Ammendorf in die Gemeinschaft ein. Es gefiel ihm aber zu Giebichenstein nicht recht und so verließ er die Brüder 1281 wieder und nahm natürlich seinen Besitz wieder mit.

Auch den anderen Klaus-Brüdern wurde es wohl zu eng in den Klausbergen. So erhielten sie im Jahre 1306 von Erzbischof Burchard II. die Erlaubnis, dicht vor der Stadt Halle neben dem Rabenstein am Oberen Galgtor ein Kloster zu erbauen.

Nunmehr als Marienknechte oder Serviten in Halle bekannt, zogen sie ein weiteres Mal um, nachdem ihnen ein reicher Edelmann namens Hagedorn ohne eigene Erben im Jahre 1339 seinen Hof in der Galgstraße hinterließ. Dort begannen sie im Jahre 1341 mit dem Bau ihres Klosters, das bis zur Reformation ihre endgültige Heimat werden sollte und dessen Klosterkirche wir heute noch als Ulrichkirche kennen.

Im vorliegenden Dokument übergeben die Serviten dem Rat der Stadt Halle ihr Klostergelände vor der Stadt und willigen in die Vereinbarung, keine anderen Güter in der Stadt zu erwerben. Sollten sie dennoch Grundbesitz geschenkt oder vererbt bekommen, verpflichten sie sich, diesen Besitz innerhalb von 4 Wochen zu veräußern.
Zusätzlich versichern sie dem Rat der Stadt, einen freien und geräumigen Weg durch ihren Besitz anzulegen, den Fuhrwerke passieren können. Der Weg soll durch das Kloster nicht gehindert oder verbaut werden.

So hat also das Serviten-Kloster - übrigens das jüngste der in Halle erbauten Klöster - beidseits der Galgstraße (heute Leipziger Straße) gelegen und Handel und Wandel nicht behindert.

Donnerstag, 24. April 2014

24. April Ao. 1269

Marggraff Theodorici zu Landsberg Schenckung 4 Hufen Landes zu Schnaßwitz, die Gebhard Edler Herr von Querfurt aufgelassen, an das Convent der Cläußner Augustiner-Ordens zu Giebichenstein.



Im Jahre 1213 hatte sich in Florenz ein Grüppchen von Kaufleuten der Welt abgewandt und beschlossen, sich in den Dienst der Heiligen Jungfrau Maria zu stellen. Der Bischof von Florenz erlaubte ihnen, den Tag Mariae Geburt zu feiern.
Seitdem werden sie Servi Mariae, Marienknechte oder Serviten, genannt.

Der Orden wurde in Jahre 1254 von Papst Alexander IV. bestätigt und 1304 von Papst Benedictus XI. den Regeln der Augustiner unterworfen.

Ein Marienknecht namens Bruder Friedrich hatte sich unterhalb der Burg Giebichenstein in einer Klause im Fels an der Saale Richtung Trotha niedergelassen. Erzbischof Albrecht II. hat ihm dazu im Jahre 1216 die Erlaubnis erteilt und ihm eine halbe Hufe Landes zugesprochen. Eine Kapelle wurde der Heiligen Jungfrau Maria und St. Jacob geweiht.
Außerdem wurde Bruder Friedrich und alle, die ihm folgen wollten, direkt dem Erzbischof unterstellt und erhielten sonst alle Freiheit von anderen weltlichen und geistlichen Herren. Zusätzlich wurde ihnen das Recht zugestanden, alle diejenigen, die ihr Begräbnis bei ihnen erwählen würden, unabhängig von den Pfarrrechten ihrer Heimatorte, auch begraben zu dürfen. Dazu wurde ihnen von Hermann von Giebichenstein ein Hof in Trotha geschenkt.

Der Bruder Friedrich erhielt sehr bald Gesellschaft von anderen Marienknechten und im Jahre 1239 übereignete Erzbischof Wilbrand ihnen den Berg über der Klause - die heutigen Klausberge - und einige andere Ländereien.

Auch in den Folgejahren wuchs der Besitz der Klaus-Brüder (wie sie sich zu der Zeit nannten) durch zahlreiche Schenkungen.

Markgraf Dietrich zu Landsberg schenkt ihnen nun am 24. April 1269 Landbesitz zu Schnaßwitz in der Nähe von Braschwitz.

Übrigens gesellte sich im Jahre 1274 Ulrich von Ammendorf zu den Klaus-Brüdern und brachte sein desolates Augustiner-Kloster zu Ammendorf in die Gemeinschaft ein. Es gefiel ihm aber zu Giebichenstein nicht recht und so verließ er die Brüder 1281 wieder und nahm natürlich seinen Besitz wieder mit.

Auch den anderen Klaus-Brüdern wurde es wohl zu eng in den Klausbergen. So erhielten sie im Jahre 1306 von Erzbischof Burchard II. die Erlaubnis, dicht vor der Stadt Halle neben dem Rabenstein am Oberen Galgtor ein Kloster zu erbauen.

Nunmehr als Marienknechte oder Serviten in Halle bekannt, zogen sie ein weiteres Mal um, nachdem ihnen ein reicher Edelmann namens Hagedorn ohne eigene Erben im Jahre 1339 seinen Hof in der Galgstraße hinterließ. Dort begannen sie im Jahre 1341 mit dem Bau ihres Klosters, das bis zur Reformation ihre endgültige Heimat werden sollte und dessen Klosterkirche wir heute noch als Ulrichkirche kennen.

Mittwoch, 26. März 2014

26. März Ao. 1469

Des Convents der Marien-Knechte Aufnahme der Becker zu Halle in ihre Brüderschaft, und Verschreibung ihrer guten Wercke.



Schon frühzeitig setzte sich innerhalb der Kirche die Ansicht durch, dass das Himmelreich nur denen zuteil wurde, die gute Werke verrichteten und ihre Sünden büßten. Insbesondere in den Klöstern, die strengen Ordensregeln folgten, meinte man daher, einen Überschuss an guten Werken zu haben.
Diesen Überschuss gedachte man mit Laien zu teilen, die sich in die Kloster-Gemeinschaft einkaufen konnten.

Auf diese Weise bildeten sich ganze "Brüderschaften der guten Werke".

Dieses Vorgehen soll auch der Ursprung der Handwerkszünfte und Innungen sein. Da nicht jede Einzelperson so viel Vermögen hatte, sich in eine Klostergemeinschaft einzukaufen, schlossen sich wohl gleichartige Gewerke zusammen, die auch gemeinsam Andacht übten und untereinander besondere Rechte und Pflichten vereinbarten.
Im Schutze der Innung konnten dann auch Personen von niedrigem Stand und mit wenig Vermögen in den Genuss einer solchen Laienbruderschaft eines Klosters kommen.

Dem jeweiligen Kloster bescherte die Aufnahme einer Innung in die Brüderschaft regelmäßige Einnahmen.

Hier haben nun die Marienknechte oder Serviten, die ihr Kloster in der Galgstraße (heute Leipziger Straße; die Ulrichkirche war die Klosterkirche der Serviten) hatten, die Bäcker-Innung der Stadt Halle in ihre Brüderschaft aufgenommen und sichern der Innung ihre guten Werke zu, insbesondere die Seelmessen für die Verstorbenen und andere Fürbitten.

Samstag, 26. Oktober 2013

26. October Ao. 1514

Cardinals Alberti Bestätigung der Becker Brüderschaft bey dem Brüder-Closter zu Halle, samt Ablaß auf hundert Tage.




Die Serviten oder Marienknechte, auch Neue Brüder genannt, hatten ihr Kloster 1341 schlussendlich auf Hagedorns Hof in der Galgstraße errichtet und mehrten in den folgenden Jahrhunderten ihre Reichtümer. Zur Geschichte der Serviten in Halle seht Euch bitte den Eintrag vom 13. Oktober 1286 an.

Die Serviten nahmen auch Brüderschaften auf, die dann ihre Memorien (Totengedenken) in der Klosterkirche begehen durften. Hier sind insbesondere die Bornmeister, Salzwirker, Brauer und Bäcker zu nennen.

Im vorliegenden Dokument bestätigt Kardinal Albrecht die Aufnahme der Bäcker-Innung verbunden mit einem Ablass von 100 Tagen.

Sonntag, 13. Oktober 2013

13. October Ao. 1286

Ertzbischoff Erici zu Magdeburg Ablaß-Brieff der Kirche S. Nicolai zu Amendorff ertheilet.




Das Dorf und Rittergut Ammendorf (heute Stadtteil von Halle) war damals an der Merseburger Landstraße gelegen und eine Stunde Wegs von Halle entfernt.
Das Schloss war Stammhaus derer von Ammendorf. Heinrich von Ammendorf hat im Jahre 1264 bei der Dorfkirche St. Nicolai ein kleines Augustiner-Kloster gestiftet, dessen Mönche 1274 mit den Clausnern aus Giebichenstein und 1306 mit den Serviten zusammengegangen sind und das Serviten-Kloster beim Rabenstein vor dem Oberen Galgtor gegründet haben. Als Serviten oder Marienknechte zogen sie dann 1341 auf Hagedorns Hof in der Galgstraße und begannen dort mit dem Klosterbau, der sich über 130 Jahre hinzog.